Reichbürger in Rostock greift Eltern und Polizei an

Mit skurrilen Fantasiekonstrukten, wie dem "Reichsamt" versuchen "Reichsdeutsche" auf sich aufmerksam zu machen. Quelle: Screenshot "Reichsamt"

 

Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik als Staat nicht an und glauben an den Fortbestand des „Deutschen Reiches“. Oft nerven sie Verwaltungsbehörden mit Widersprüchen. So lächerlich Reichsbürger wirken, so gefährlich sind sie: in Rostock hat ein Reichsbürger unlängst seine Eltern und die dazu gerufene Polizei angegriffen.

Von Franziska Wilke und Marko Neumann

Ein 32-jähriger Rostocker hat am Montagvormittag seine Eltern und Polizisten in deren Wohnung mit Schlägen und Tritten angegriffen. Zuvor habe er 500 Euro Bargeld von den Eltern gefordert, teilte die Polizei am Montag mit. [1]

Als die Polizei eintraf, forderte er die Beamten auf sich auszuweisen, gab aber an, Personalausweise für nicht gültig zu erachten, weshalb er sich selbst nicht ausweisen könne. Das Nichtanerkennen von offiziellen Dokumenten ist typisch für so genannte Reichsbürger, die die Existenz der Bundesrepublik ablehnen und stattdessen das Fortbestehen des Deutschen Reichs behaupten. [2]

Als der Mann die Wohnung verlassen sollte, habe er erheblichen Widerstand geleistet und versucht, einen Polizisten mit einem Kugelschreiber zu verletzen, sagte eine Polizeisprecherin. Er sei bereits wegen Widerstandshandlungen bekannt, hieß es weiter. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde er vorläufig festgenommen, ein Richter ordnete zudem eine Blutentnahme an. [3]

Fußnoten:

[1] http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/reichsbuerger-greift-eltern-und-polizisten-an-1427308403.html

[2] http://www.ostsee-zeitung.de/Extra/Polizei-Report/Aktuelle-Beitraege/Reichsbuerger-greift-Eltern-und-Polizisten-an

[3] http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/reichsbuerger-greift-eltern-und-polizisten-an-1427308403.html