Rostock: Infoveranstaltung „Sinti und Roma – Die unerwünschte Minderheit“ am 01.06.17 an der Universität

Das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen wurde nach den rassistischen Pogromen im August 1992 international zu einem Symbol des wiedervereinigten Deutschlands.

 

Im August 1992 müssen Asylbewerber*innen vor der Zentralen Aufnahmestelle (Zast) in Rostock-Lichtenhagen auf der Wiese kampieren. Die Behörden scheinen nicht in der Lage, die zunehmende Anzahl von Asylbewerber*innen unterzubringen und zu versorgen. In dieser Situation eskaliert der „Volkszorn“. Zunächst richtet er sich vor allem gegen die angereisten Asylbewerber*innen, die hauptsächlich der Volksgruppe der Roma entstammten.

Sehr schnell richteten sich die Aggressionen jedoch gegen alle „Fremden“. Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen ist bis heute ein Symbol für das frisch wiedervereinigte Deutschland. Anlässlich des 25. Jahrestages der Übergriffe lädt das Bündnis Rostock Nazifrei zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Sinti und Roma – Die unerwünschte Minderheit“ mit Prof. Dr. Wolfgang Benz ein.

Die Veranstaltung findet statt am 1. Juni an der Universität Rostock, Ulmencampus Haus I, Raum 323). Beginn ist 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Prof. Dr. Wolfgang Benz leitete bis 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität in Berlin. Er hat sich als renommierter Vorurteilsforscher seit Jahren intensiv mit antiziganistischen Vorurteilen beschäftigt. 2014 erschien sein Buch „Sinti und Roma: Die unerwünschte Minderheit. Über das Vorurteil Antiziganismus“.