Treffpunkte der „Identitären“ veröffentlicht und Demo in Rostock geplant

Mit der öffentlichen Markierung von wichtigen Treffpunkten der „Identitären“ in Rostock haben die Initiative „Résistance – Keine Identitären-Zentrale in Rostock“ und das Bündnis „Rostock nazifrei“ am Mittwoch für Aufsehen gesorgt. Schilder mit Sprüchen wie: „Von hier aus wird rassistische Gewalt organisiert“ oder „Von hier aus verbreitet der Bundessprecher der „Identitären“ (Daniel Fiß) rassistische und menschenverachtende Hetze!“ wurden in Evershagen und im Bahnhofsviertel angebracht.

Pressemitteilung des Bündnisses Rostock nazifrei vom 14. Februar 2018

Die Gruppierung machte damit die Treffpunkte der „Identitären“ öffentlich und thematisierte die Verwurzelung in den Vierteln. Weiterhin gab der Zusammenschluss bekannt, am 07. April eine Demonstration unter dem Motto „Keine Räume für Nazis – Bundeszentrale der Identitären dichtmachen!“ in der Innenstadt zu veranstalten. Bis zu diesem Termin seien noch weitere Aktionen geplant.

„Vielleicht sind sie in ihren Räumen ruhig, stören niemanden und benehmen sich wie gute Nachbarn. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rostock als Standort für die rassistischen und zuweilen aggressiven Identitären ein wichtiges Standbein ist“, erklärt Martin Lichterfelde, Sprecher der Initiative Résistance. „Rostock ist strukturgebend für die Identitären deutschlandweit. Von hier aus werden die großen Kampagnen gesteuert, der Versandhandel der Gruppe befindet sich hier und die Mitglieder werden hier verwaltet.“ Daher sei es notwendig, mit einer kreativen Aktion darauf aufmerksam zu machen. Dies sei heute gelungen, meint Lichterfelde. „Das war der Startschuss für unsere Kampagne. Wir werden in den kommenden Wochen noch weitere Aktionen durchführen, die die Identitären aus ihrer Deckung holen.“ Am 07. April wird die Kampagne in einer Demonstration gipfeln.

Die „Identitären“ sind eine neofaschistische Gruppierung, die deutschlandweit aktiv ist. Die Gruppierung arbeitet eng mit der AfD zusammen und wird vom Verfassungsschutz beobachtet. In Rostock traten sie Anfang Februar zuletzt in Erscheinung, als sie eine Veranstaltung des Studierendenausschusses an der Universität Rostock störten.

Résistance – Keine Identitären-Zentrale in Rostock“ ist eine Initiative bestehend aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteur_innen der Hansestadt. Ziel der Initiative ist die Aufklärung über die neofaschistische Gruppierung „die Identitären“ und deren Bundeszentrale in der Graf-Schack Straße 7 im Rostocker Bahnhofsviertel.

„Rostock nazifrei“ ist ein zivilgesellschaftliches Bündnis, das sich aus vielen Personen unterschiedlicher Vereine, Organisationen, Parteien und gesellschaftlicher Gruppen zusammensetzt. Seit mehreren Jahren organisiert das Bündnis die kritische Begleitung von rechten Aktionen in Rostock und Umgebung.

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