Der erste September 1939: Der deutsche Überfall auf Polen

„… seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurück geschossen!“ Mit diesen Worten erklärte Adolf Hitler vor dem Deutschen Reichstag am ersten September 1939 den Überfall auf das östliche Nachbarland Polen. Ein angeblicher Überfall polnischer Nationalisten auf den sich an der Grenze zwischen dem Deutschen Reich und Polen befindliche deutsche Rundfunksender „Gleiwitz“, diente ihm als Vorwand für den Angriffsbefehl.

Der Beginn des Krieges.

Der vermeintliche polnische Angriff auf den Rundfunksender „Gleiwitz“ war eine Fälschung der SS, was damals so wohl nur die Wenigsten wussten. Der Krieg gegen Polen war also vom Deutschen Reich – insbesondere Adolf Hitler – von Anfang an gewollt und vorbereitet!

Mit dem Angriff auf Polen sollte das bereits lange ersehnte Ziel von der „Eroberung von Lebensraum im Osten“ verwirklicht und gleichzeitig eine Grenze zum eigentlichen Kriegsgegner – der Sowjetunion – ermöglicht werden. Mit Schüssen des Kriegsschiffes „Schleswig Holstein“ auf die polnische Westerplatte und anschließenden Angriffen von deutschen Sturmkommandos, die ebenfalls von der „Schleswig Holstein“ aus operierten, wurde der Krieg begonnen, der mehr als fünf Jahre andauern sollte. Es stellte sich als die blutrünstigste Auseinandersetzung heraus, die es bisher in der menschlichen Geschichte gegeben hat.

Zivile Opfer.

Kurz nach den Angriffen auf die Westerplatte überrannte die deutsche Wehrmacht die polnische Grenze. Mit der berüchtigten „Blitzkrieg“-Taktik eroberten die deutschen Truppen, unter ihnen bereits die ersten SS-Verbände, schon nach weniger als drei Wochen die polnische Hauptstadt Warschau. Hermann Göring Luftwaffe hatte zuvor den Befehl bekommen, Warschau „dem Erdboden gleich zumachen“. Gezielt wurden dabei jüdische Wohnviertel angegriffen, sodass die Zahl jüdischer Tote bereits vor dem Eintreffen der deutschen Wehrmacht und SS überdurchschnittlich hoch war.

Verrat und Taktik.

Nach nur vier Wochen – also etwa einem Monat – war Polen besiegt, nachdem alle Verbündeten es verraten hatte. Frankreich und England, die seit dem Ende des Ersten Weltkrieges die Souveränität Polens garantiert hatten, hatten Hitler-Deutschland zwar den Krieg erklärt, aber nicht aktiv in den Krieg eingegriffen. Die Sowjetunion hatte sich schließlich sogar an dem Krieg gegen Polen beteiligt, was wohl weniger aus Habgier, sondern viel mehr aus taktischen Gründen geschah. Wusste die sowjetische Führung doch bereits seit Langem, dass ein deutscher Angriff auf die UdSSR nur eine Frage der Zeit war und es sich deshalb bestmögliche Voraussetzungen für die Verteidigung zu sichern galt. Was die Motive Frankreichs und Großbritanniens angehen, ihre Versprechungen waren größer, als ihre Taten und Versprechen. Ein Verrat, wie auch heute noch von einigen Polen meinen.