1. Mai Vorabenddemo in Rostock: „Corona ist das Virus – Kapitalismus die Krise!“

Zum Vorabend des Internationalen Tag der Arbeit am 1. Mai ruft die Gruppe Antifa United zur antikapitalistischen Demonstration unter dem Motto“ Das ist doch kein Zustand!“ auf. Wir dokumentieren den Demo-Aufruf.

Seit über einem Jahr leben wir nun mit einem Virus, dessen Bekämpfung uns so viel nimmt: gemütliche Familienzusammenkünfte, aktives Vereinsleben, Konzerte und unzählige weitere schöne Sachen. Was uns jedoch nicht genommen wird, sind schlechte beziehungsweise jetzt noch schlechtere Arbeitsbedingungen. Während im letzten Jahr, zum Anfang der Pandemie, in Deutschland noch alles runtergefahren wurde, um uns und die Gesundheit unserer Mitmenschen zu schützen, werden mittlerweile die Prioritäten verschoben und hauptsächlich die Profite geschützt. Großraumbüros sind offen, viele Arbeitgeber*innen verwehren ein mögliches Home-Office und setzen so bewusst unsere Gesundheit aufs Spiel – Hauptsache wir sind produktiv! Viele leiden unter der Doppelbelastung von Home-Office und Kinderbetreuung, Fabrikarbeiter*innen malochen zusammengepfercht wie bei Tönnies. Amateursport im Freien ist untersagt, während Profifußballer von Land zu Land fliegen, um vor leeren Stadien zu spielen. Kleinunternehmer*innen wissen nicht, wie sie über die Runden kommen sollen, während die Lufthansa mit Milliarden von Euros gerettet wird. Die teureren medizinischen Masken sind in vielen Bereichen des Lebens zur Pflicht geworden – doch anstatt genügend solcher Masken für alle, besonders jene, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen, bereitzustellen, sacken korrupte Politiker*innen durch krude Deals lieber selbst tausende Euros ein. Das alles hat System! Die Krise heißt nicht Corona, auch nicht Bill Gates oder George Soros, sondern Kapitalismus! Solange nicht der Mensch, sondern der Profit im Vordergrund steht, können wir keine grundlegende Verbesserung der Verhältnisse erwarten. Wenn die Patente der Impfstoffe nicht freigegeben werden, um Profite der Unternehmen nicht zu gefährden, führt uns das vor Augen, was wir wert sind.

Deshalb kommt mit uns am 30.04. um 18.30 Uhr auf die Straße! Gegen die Krise und für ein Leben, in dem wir als Menschen wichtiger sind als die Gewinne der Großunternehmen. Wir lassen die sprechen, die besonders unter der aktuellen Situation leiden. Es wird ein Hygienekonzept und genügend FFP2-Masken geben.