Aufkleber, Postkarten & Info-Reader: neues Material zur „Identitären Bewegung“

Die neofaschistische Identitären wollen Mecklenburg-Vorpommern zu einem ihrer Zentren machen. In der Rostocker Innenstadt haben sie ihre Bundeszentrale eingerichtet, von der aus sie u.a. ihre Aktionen planen und ihren Online Versand betreiben. Es gibt kaum eine größere Stadt in M-V, in der die „Identitäre Bewegung“ (IB) nicht schon einmal versucht haben, Öffentlichkeit zu bekommen.

Von Janin Krude und Marko Neumann

Obwohl sie sich selbst als „Bewegung“ bezeichnen, sind die „Identitären“ in Wirklichkeit nur eine Handvoll rechter Aktivist*innen. Die „Identitäre Bewegung“ (IB) geht zurück auf den 2003 in Frankreich gegründeten neurechten „Bloc Identitaire“. In Auftreten und Ästhetik bedienen sich die „Identitären“ bei Popkultur und linken Aktivist*innen. Für Propagandamaterial werden oft Filmmotive verfremdet, wie die Kulturkampf-Story „300″.

Im schwarz-gelben Kontrast wird versucht eine aktionistische Grundstimmung zu vermitteln. Die „Identitären“ versuchen alte Ideologien mit neuer Symbolik und einem modernen Auftreten vor allem für junge Menschen anschlussfähig zu machen. Mit ihrer Strategie grenzt sich die „IB“ unter anderem vom klobigen Auftreten altbackener Rechtsextremer ab. Glatzen oder Springerstiefel sind nicht ihre Sache. Trotzdem verbergen sich hinter moderner Verpackung reaktionäre Inhalte wie etwa die prinzipielle Ablehnung von Multikulturalität.

Die „IB“ hetzt gegen eine multikulturelle Gesellschaft und propagiert den „Ethnopluralismus“ – das strikte Trennen verschiedener „Kulturen“. Besonderes Augenmerk legt die „IB“ auf Muslime. Der Islam sei inkompatibel „mit unserer Kultur und unserem Staat“, schreibt sie. „Reconquista“, Rückeroberung, ist deshalb ein beliebtes Schlagwort bei ihnen. Es bezeichnet die Vertreibung der islamischen Eroberer von der iberischen Halbinsel im Mittelalter. Damit suggeriert die „IB“ Muslime seien gefährliche Invasoren, die bekämpft werden müssen. Das Internet ist dabei nach wie vor das wichtigste Medium. Es erlaubt mit einfachen Mitteln die eigene Präsenz und damit die eigene Bedeutung aufzublasen.

Trotzdem wollen und dürfen wir die menschenverachtende Hetze der „IB“ nicht unwidersprochen lassen. Wir haben deshalb neues Material für euch erstellt.

Mit dem Aufkleber „Nein zur ‚Identitären Bewegung‘!“ könnt ihr spielend einfach eure Umgebung verschönern. Die entsprechenden Postkarten könnt ihr bei Infoständen, Jugendzentren oder an anderen geeigneten Orten auslegen oder an die Haushalte eures Ortes in die Briefkästen verteilen. Meldet euch einfach per Mail bei uns. Passend dazu empfehlen wir euch unseren Reader „Beiträge zur neurechten ‚Identitären Bewegung’“, den ihr euch entweder als pdf-Datei herunterladen oder als Printausgabe bei uns bestellen könnt.