„Corona-Rebellen“ blamieren sich in Rostock

Mehrere Dutzend Neonazis andere „besorgte Bürger“ wollten diesen Montag zum fünften Mal unangemeldet durch die Rostocker Innenstadt marschieren, um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Viruses zu demonstrieren. Doch es wurde ein Fiasko – nach nur zwanzig Metern war Schluss. Kurzbericht und Presseschau.

Von Janin Krude und Marko Neumann

Seit Wochen marschieren Neonazis und Menschen, die kein Problem haben mit Neonazis zusammen zu marschieren, montags Städte und Orte in Mecklenburg-Vorpommern. Auch diesen Montag wollten mehrere Dutzend selbsternannte „Corona Rebellen“ unangemeldet durch Rostock marschieren. Der im Voraus konspirativ festgelegte Treffpunkt, der Neue Markt, war jedoch von zwei angemeldeten Kundgebungen des Bündnisses Rostock Nazifrei belegt. Bei dem Versuch durch die Breite Straße zu laufen, wurde die rechte Zusammenrottung jedoch schon nach wenigen Metern von Protestierenden und schließlich der Polizei gestoppt. Nach nur zwanzig (20!) Metern war dann Schluss. Zunächst von beiden Seiten der Straße durch Antifaschist*innen und später durch Polizeibeamt*innen eingekesselt gab es kein weiter. Schließlich wurde der Aufzug aufgelöst und von jedem einzelnen „Rebellen“ die Personalien festgestellt. Da die Teilnehmende des rechtswidrigen Aufmarsches zudem gegen das Infektionsschutzgesetz verstießen, indem sie weder Schutzmasken noch ausreichen Abstand zueinander hielten, darf jeder einzelne zumindest mit einem saftigem Bußgeldbescheid rechnen.

Auch in anderen Städten kam es erneut zu rechten Aufmärschen. So beispielsweise in Demmin, Stralsund und Neubrandenburg. In Güstrow spielten sich ähnliche Szenen wie in Rostock ab: der unangemeldete Aufzug in der Barlachstadt wurde kurzerhand von den eingesetzten Polizist*innen unterbunden.

Presseschau zu den „Montagsspaziergängen“ in M-V:

Rostock Nazifrei

Partybus Die Fette Elke

Norddeutscher Rundfunk

Ostsee-Zeitung

Nordkurier