Demonstration gegen das Thor Steinar Geschäft in Neubrandenburg am 23. März

Am 23. März findet in Neubrandenburg eine Demonstration gegen das neueröffnete Thor Steinar Geschäft unter dem Motto „Gegen völkischen Chic“ statt. Beginn ist 15 Uhr am Bahnhof Neubrandenburg. Wir dokumentieren den Aufruf des Bündnisses Neubrandenburg Nazifrei.

Im Januar eröffnete in der Stargarder Straße 10b in Neubrandenburg der Thor Steinar Laden „Tønsberg“ und wir wehren uns dagegen! Da nach bald zwei Monaten der Naziladen in der Innenstadt immer noch besteht, ruft das Bündnis Neubrandenburg Nazifrei zu einer Demonstration durch Neubrandenburg vom Bahnhof bis zum Laden auf. Für ein weltoffenes Neubrandenburg, gegen Rassismus und Ausgrenzung!

WARUM?!

Thor Steinar ist eben keine normale Modemarke und wird es auch niemals sein. Die Betreiber der einzelnen Shops in ganz Europa und auch die drei zentralen GmbHs mit Millionengewinnen weisen über Umwege oder auch direkt auf die radikale rechte Szene. Geld geht beim Kauf also an Rechtsradikale. Außerdem weisen die Motive auf den Klamotten in eine klare Richtung: Thor Steinar spielt trotz heutigen unauffälligeren Auftretens bewusst mit klar menschenverachtenden, geschichtsrevisionistischen und gestrigen Ideologien. Neben völkische-mythologischen Runenkrams findet sich bei vielen Motiven ein positiver Bezug zum Nationalsozialismus, dem 2. Weltkrieg und deutscher Kolonialgeschichte. Nebenher wird ein überholter Begriff von Männlichkeit hochgehalten und Gewalt glorifiziert.

Klar ist: Wer Steinar trägt, will sich als Teil der rechten Szene erkennbar machen, es ist ein identitätsstiftendes Merkmal für Nazis. Die ganze Firmenstrategie ist darauf ausgelegt, in der Grauzone diese Kundschaft zu erreichen und diesen eine Möglichkeit zu geben sich dezent nach Außen klar zu positionieren. Selbst der Verfassungsschutz erkennt diese Rolle an und im Bundestag und auch im Landtag M-V ist die Marke verboten.

UND JETZT?!

Wir lassen nicht zu, dass so ein Laden sich bei uns in der Stadt etabliert. Nicht nur der Ruf und das Bild der Stadt leiden enorm, viel wichtiger ist, dass diskriminierte Gruppen und quasi auch jede*r Andersdenkende in ihrem/seinem Alltag bedroht ist, wenn der rechte Thor Steinar Lifestyle Teil der Innenstadt wird. Wenn die Marke es schafft Alltag zu werden ist das eine Bedrohung für das demokratisch, vielfältige Zusammenleben in unserer Stadt und für eine angemessene Erinnerungskultur an die deutschen NS-Verbrechen.

Daher fordern wir die Stadt und die Vermieterin Tyroller auf Maßnahmen zu ergreifen und sich klar zu positionieren! Gerade die Vermieterin aus Erfurt, eng verknüpft mit der CDU, ist in der Lage den Mietvertrag zu kündigen und hat sich bisher noch mit keinem Wort geäußert. Der Neubrandenburger Oberbürgermeister Silvio Witt hat bisher seinen Worten gegen den Laden keine sichtbaren Taten folgen lassen. Dies gilt es zu ändern!

Keine Toleranz der Intoleranz! Keine Geschäfte mit Nazis!