Eine kleine Runde um den Block: AfD blamiert sich mit Minidemo in Rostock

NEIN ZUR AFD! Mehr als 2.500 Menschen demonstrierten vergangenen Sonnabend in Rostock gegen 250 AfD-Anhänger*innen.

Stell dir vor die AfD mobilisiert zu einer Demo und niemand geht hin“. Vergangenen Sonnabend wollte die rechtsnationale „Alternative für Deutschland“ (AfD) zum wiederholten Mal durch Rostock marschieren. Gerade einmal 250 Menschen kamen zu ihrem Aufzug am Neuen Markt. Ihnen gegenüber standen mehr als 2.500 Protestierende. Aufgerufen hatten unter anderem das Bündnis Rostock Nazifrei und der Verein Rostock hilft. Am 16. November will die AfD wieder durch Rostock laufen, diesmal durch das Hansaviertel.

Von Franziska Wilke und Julian Feller

Rund 250 AfD-Anhänger haben sich am Samstagabend nach Polizeiangaben auf dem Neuen Markt vor dem Rathaus der Hansestadt Rostock versammelt. Es war bereits die siebte Demonstration der Partei in der Stadt unter dem Motto „Für unser Land und unsere Kinder!“. [1] Schon am Nachmittag hatten sich tausende Hansestädter „Für ein solidarisches Rostock“ in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt zusammengefunden – darunter viele Familien, Vereine und Parteien. Das Bündnis „Rostock nazifrei“ hatte dazu aufgerufen. „Bisher konnte die AfD im Jahr 2018 mit ihren rassistischen Inhalten kein einziges Mal mehr Menschen auf die Straße bringen, als sich unter unserem Banner der Solidarität zusammenfanden,“ freut sich Matthias Siems, der für „Bunt statt Braun“ im Bündnis sitzt. „Es zeigt sich, dass die AfD in Rostock deutlich an Fahrt verliert.“ [2]

Den knapp 250 Anhängern der AfD standen mit rund 2.500 zehnmal so viele Menschen gegenüber, die unter dem Motto „Vielfalt statt Ausgrenzung“ ihrem Unmut lautstark Ausdruck verliehen. Insgesamt spricht die Polizei von einem friedlichen Verlauf, auch wenn nach Eier – und Farbbeutelwürfen auf die Gegendemonstration von Rostock hilft und Rostock nazifrei am Rande der Kundgebungen einige Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sind. [3]

An der Demo der AfD nahm auch die Landessprecherin aus Schleswig-Holstein, Doris von Sayn-Wittgenstein, teil. Beobachtern zufolge versammelten sich allerdings deutlich weniger Menschen bei der Kundgebung als bei der Veranstaltung mit dem thüringischen AfD-Landeschef Björn Höcke im September. [4]

Die AfD Rostock hatte angekündigt, alle vier Wochen zu demonstrieren. Für den 16. November ist die nächste Demonstration angemeldet. Problematisch könnte es am 12. Dezember werden, da sich die AfD dann als Aufmarschort das linke Szeneviertel Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) ausgesucht hat. [5]

Fußnoten:

[1] https://www.svz.de/lokales/rostock/afd-demo-gegendemonstranten-in-deutlicher-ueberzahl-id21395122.html

[2] http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Rostock/AfD-Demo-in-Rostock-Gegendemonstranten-in-der-Ueberzahl

[3] Vgl. https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/AfD-Protest-in-Rostock-mit-starker-Gegendemo,rostock1162.html

[4] https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/erste-kundgebungen-in-rostock-beginnen-2033487810.html

[5] https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/AfD-Protest-in-Rostock-mit-starker-Gegendemo,rostock1162.html