Greifswald: Vortrag „Moderne Sklaverei in indischen Spinnereien“ am 16.02.17 im Kabutze

Junge Frauen im Alter von 14-18 Jahren werden in hochmodernen Spinnereien wie Sklavinnen gehalten. Mädchen und junge Frauen – häufig aus der Kaste der Dalits, den ‚Unberührbaren' – werden für drei Jahre und mehr an Textilfabriken im Süden Indiens verpflichtet. Quelle: mv.rosalux.de

 

Ein Vortrag zu den Produktionbedingungen von Garn und Kleidung in indischen Nähfabriken.

Junge Frauen im Alter von 14-18 Jahren werden in hochmodernen Spinnereien wie Sklavinnen gehalten. Mädchen und junge Frauen – häufig aus der Kaste der Dalits, den ‚Unberührbaren‘ – werden für drei Jahre und mehr an Textilfabriken im Süden Indiens verpflichtet. Sie erhalten nicht einmal den Mindestlohn.

Am Ende der Arbeitszeit, die nur selten durch Verträge geregelt ist, gibt es eine Prämie – oft nur wenige hundert Euro. Bis vor kurzem wurde diese Form der Sklaverei als Sumangali (Glückliche Braut) bezeichnet, denn die Prämie sollte als Brautpreis dienen. Inzwischen werben die Spinnereien nicht mehr mit dem Begriff, die Arbeitsbedingungen haben sich jedoch nicht verändert. Hält ein junges Mädchen die Vertragszeit mit unmenschlichen Arbeitsbedingungen nicht durch, hat sie nicht immer einen Anspruch auf Auszahlung der Prämie.

FemNet e.V. klärt über dieses Ausbeutungssystem in Deutschland auf. Die Arbeitsbedingungen in indischen Spinnereien werden bislang in der deutschen Öffentlichkeit wenig thematisiert. Eine neue Studie von FemNet und CIVIDEP, die Ende Februar 2016 auf Deutsch veröffentlicht wird, konzentriert sich auf die Beleuchtung dieser Produktionsstufe und bildet den Auftakt zu einer bundesweiten Informationskampagne.

Maria-Elektra Bertram vom Verein FemNet e.V. wird die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen in einem Vortrag darlegen. Anschließend gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 16.02.2017 im Kabutze Greifswald (Löfflerstr. 44 a, 17489 Greifswald) statt. Beginn ist 18 Uhr.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit dem Verein FemNet.