Keine Vergewaltigung durch „Südländer“ in Greifswald

Der mediale Aufschrei war groß: eine 15 Jährige soll von einem Mann „südländischen Teints“ in Greifswald vergewaltigt worden sein. Nun stellte sich heraus: die Vergewaltigung durch einen vermeintlichen Ausländer war frei erfunden.

Von Franziska Wilke und Marko Neumann

Die Polizei ermittelt gegen eine 15-Jährige in Greifswald, die am Mittwochabend eine Vergewaltigung vorgetäuscht haben soll. Zunächst hatte sie laut Polizei angegeben, dass sie auf dem Gelände eines Spielplatzes vergewaltigt worden sei. [1]

Laut der Polizei habe sich die vermeitlich Geschädigte bei anschließenden Befragungen jedoch in erhebliche Widersprüche verstrickt. Statt der erfundenen Vergewaltigung kam es am Mittwochnachmittag zu einvernehmlichen Handlungen mit einem gleichaltrigen Jugendlichen. Im Anschluss geriet das Mädchen in familiäre Erklärungsnot und brachte daher den angeblichen Unbekannten ins Spiel. [2]

Am Mittwochabend hatte sich die Mutter der 15-Jährigen bei der Polizei gemeldet und von der angeblichen Vergewaltigung ihrer Tochter berichtet. Die Schülerin erklärte später den Beamten, ein etwa 40 Jahre alter Mann mit südländischem Teint habe sie in der Nähe der Greifschule überfallen. [3]

Die Polizei stellte am Donnerstagnachmittag klar: „Die am heutigen Vormittag durch Pressemitteilung veröffentlichte Vergewaltigung einer 15-Jährigen hat nicht stattgefunden.“ Sie ermittelt gegen die Jugendliche nun wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat. [4]

Fußnoten:

[1] https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-greifswald-maedchen-in-greifswald-soll-vergewaltigung-erfunden-haben-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191219-99-205296

[2] https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/15-jaehrige-in-greifswald-vergewaltigt-1937842612.html

[3] https://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/15-Jaehrige-hat-Vergewaltigung-in-Greifswald-frei-erfunden

[4] https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-greifswald-maedchen-in-greifswald-soll-vergewaltigung-erfunden-haben-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191219-99-205296