
Am Sonntag, den 18. Dezember, kam es in der Niklotstraße direkt vor den Projekthäusern des Alternativen Wohnens in Rostock (AWIRO) e.V. zu einem Einschüchterungsversuch durch eine Gruppe Neonazis.
Pressemitteilung des AWIRO e.V. vom 18.12.2016
Circa 15-20 schwarz gekleidete Personen formierten sich um circa 12.30 Uhr vor der Eingangstür des Café Median. Dabei verbrannten sie mit Hilfe eines pyrotechnischen Gegenstands eine Fahne der Antifaschistischen Aktion, welche sie mit sich führten. Kurz darauf floh die Gruppe in Richtung Heiligen-Geist-Kirche und verteilte sich im Viertel. Beobachtet wurden sie dabei von Anwohner*innen und Menschen in den Projekthäusern.
Diese gezielte Provokation der Neonazi-Szene richtet sich einerseits gegen die Projekthäuser des AWIRO e.V. mit seiner selbstverwalteten Jugendbegegnungsstätte „Café Median“ als bekannten Standort politischen und zivilgesellschaftlichen Engagements. Darüber hinaus richtet sich diese Aktion auch gegen alternative Lebensentwürfe im Allgemeinen, die wir in solidarischer Nachbarschaft miteinander zu verwirklichen suchen. „Der AWIRO e.V. wird sich von derlei Provokationen nicht einschüchtern lassen, sondern dem rassistischen und chauvinistischen Weltbild der Neonazis durch tagtägliche Jugend- und Bildungsarbeit Konzepte einer solidarischen und emanzipatorischen Gesellschaft entgegensetzen.“ stellt Frida Behrens vom AWIRO e.V. klar.
Nichtsdestotrotz sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich der heutige Vorfall in eine ganze aktionistische Offensive der Neonazis einreiht, die offenbar auch vor unserer Nachbarschaft keinen Halt macht. Ebenso kam es in der letzter Nacht auch im Stadtteil Groß Klein zu einem gewalttätigen rassistischen Übergriff.
Die Kröpeliner-Tor-Vorstadt bleibt für uns ein weltoffener und bunter Stadtteil Rostocks. Dies gilt es weiterhin zusammen zu gestalten und jeden Tag auf’s Neue zu verteidigen. Nur so lässt sich ein solidarisches und emanzipatorisches Miteinander auch in die gesamte Stadtgesellschaft tragen. Neonazis gilt es in allen Lebensbereichen entschlossen gegenüber zu treten – ob am Arbeitsplatz, in der Schule, an der Uni, in der Freizeit oder in der Nachbarschaft.