Superfridays for future: Zehntausende Jugendliche für den Klimaschutz

Zehntausende Menschen demonstrierten heute in Aachen für Wende in der Klimapolitik. Gleichzeitig gingen auch in M-V mehrere hundert junger Menschen auf die Straße. unterstützt wurden sie dabei auch von Wissenschaftler*innen, die sich in der neuen Gruppe „Scientists for Future“ zusammengefunden haben.

Von Franziska Wilke und Janin Krude

Die Bewegung Fridays for Future ist mittlerweile mehr als der Zusammenschluss einiger Schülerinnen und Schüler: In Aachen haben sich Zehntausende Menschen aus verschiedenen Ländern getroffen, um gemeinsam auf die Straße zu gehen. Beim ersten internationalen Klimastreik machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer klar, worum es ihnen geht: mehr Klimaschutz und mehr Engagement der Politik. [1]

Nach vier Monaten „Fridays for Future“ in Mecklenburg-Vorpommern ziehen die Initiatoren eine positive Bilanz. Tausende Schüler seien seit Beginn der Demonstrationen im Februar im Nordosten für den Klimaschutz auf die Straße gegangen. Und die Bewegung wachse weiter: In den vergangenen Wochen gründeten Jugendliche Ortsgruppen in Ludwigslust und auf Usedom, wie Sprecherin Carlotta Petersen aus Boizenburg sagt. [2]

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future in MV bekommt Unterstützung aus der Rostocker Wissenschaft. Am Mittwoch wandte sich die Rostocker Gruppe „Scientists for Future“ (Wissenschaftler für die Zukunft) an die Öffentlichkeit und stellte ein Klimadiagramm für Warnemünde vor. Demnach ist die Erderwärmung auch in MV bereits spürbar. [3]

Zur Veranschaulichung der Temperaturentwicklung als Indikator des Klimawandels hat Netzwerk-Mitglied Kai Budde die Rostocker Warming Stripes entworfen, die am Freitag überall zu sehen sein sollen. Die Abbildung verdeutlicht die Abweichungen der jährlichen Durchschnittstemperatur in Warnemünde seit 1947 mit einer Farbskala von Dunkelblau bis Dunkelrot. Zu erkennen ist, dass die Temperatur in den letzten Jahren immer häufiger und deutlicher über dem Mittelwert lag, der für die Jahre 1961 bis 1990 ermittelt wurde. 2018 war das heißeste Jahr in dieser Reihe. [4]

In Aachen beteiligten sich am Freitag mehrere tausend Schüler an einer zentralen Fridays-for-Future-Demo. Auf Transparenten, in Sprechchören und Reden forderten die Teilnehmer ein schnelles Abschalten der Kohlekraftwerke und andere einschneidende Schritte zur Begrenzung des Klimawandels. [5]

Nicht alle Schüler schwänzen dafür den Unterricht: An vielen Schulen ist heute ein Brückentag zwischen Fronleichnam und dem Wochenende. Unterstützung kommt auch von Greta Thunberg: „Woche 44 des Schulstreiks“, postete die Initiatorin der Fridays-for-Future-Bewegung auf Twitter. [6]

Die schwedische Schülerin Greta Thunberg hatte 2018 begonnen, vor dem schwedischen Parlament für mehr Klimaschutz zu protestieren. Mittlerweile folgen europaweit jeden Freitag Tausende SchülerInnen und StudentInnen ihrem Beispiel. [7]

Fußnoten:

[1] https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-06/fridays-for-future-klimaprostest-aachen-fs-3

[2] https://www.sueddeutsche.de/news/politik/demonstrationen—rostock-fridays-for-future-in-mv-streiken-fuer-das-klima-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190620-99-726353

[3] https://www.welt.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/article195552179/Rostocker-Wissenschaftler-unterstuetzen-Fridays-for-Future.html

[4] https://www.rostock-heute.de/scientists-students-for-future-rostock/107571

[5] https://www.rtl.de/cms/schueler-demonstrieren-in-rostock-fuer-klimaschutz-4359532.html

[6] https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/fridays-for-future-tausende-schueler-demonstrieren-in-aachen-fuer-klimaschutz-a-1273651.html [7] https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-06/fridays-for-future-klimaprostest-aachen-fs-3