Mehr als 9.000 Menschen protestieren in Hannover gegen den AfD-Bundesparteitag und für Solidarität

"Wir stehen auf gegen Rassismus". Material gegen den AfD-Bundesparteitag in Hannover vom 02.-03.12.2017. Fotoquelle: Facebook Seite 'Aufstehen gegen Rassismus'

Am Samstag haben 9.500 in Hannover gegen den Bundesparteitag der AfD demonstriert. Bereits ab 6 Uhr 30 versammelten sich tausende Demonstrantinnen und Demonstranten in den Straßen rund um das HCC und behinderten mit Menschenblockaden die Anreise der Parteitagsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Pressemitteilung des Bündnisses Aufstehen gegen Rassismus vom 02.12.17 gegen der AfD-Bundesparteitag in Hannover

Der Beginn des AfD-Parteitags verzögerte sich aufgrund der Menschenblockaden um eine Stunde. Die Organisatorinnen werten das als Erfolg. Torben Hansen, Sprecher des Bündnis „Unsere Alternative heißt Solidarität„: „Wir haben uns der AfD erfolgreich in den Weg gestellt. Sie hat zu spüren gekriegt, dass Rassistinnen und Rassisten in Hannover unerwünscht sind. Gemeinsam haben wir ein entschlossenes Zeichen für mehr Solidarität und eine Welt ohne Armut und Ausgrenzung gesetzt“.

Gegen Mittag versammelten sich vor dem Veranstaltungsort auf dem Theodor-Heuss Platz 9.500 Demonstrantinnen und Demonstranten. Darunter Marianne Wilke, Überlebende des Holocaust, Weyman Bennett, Antirassistischer Aktivist aus London, Annelie Buntenbach, DGB-Bundesvorstandsmitglied, Gewerkschaftsvorsitzende und Vertreterinnen und Vertreter von SPD, Linke und Grünen.

Die anschließende Großdemonstration führte zum Georgsplatz, wo das Bündnis „Unser Hannover – bunt und solidarisch“ eine Abschlusskundgebung organisiert hat. Sprecher des Bündnis Werner Preissner: „Insgesamt eine beeindruckende, bunte und friedliche Demonstration. Trotz des unverhältnismäßigen Polizeiaufgebotes, haben wir hier ein klares Zeichen gegen die AfD gesetzt. Unser Hannover bleibt bunt und solidarisch“.

Alle Organisatorinnen und Organisatoren sind sich darin einig, dass der bunte, solidarische Protest gegen die AfD ein voller Erfolg war. Sie kritisieren das Vorgehen der Polizei, durch das ein AfD Gegner einen offenen Beinbruch erlitt und sofort operiert werden musste. Auch der Einsatz von Wasserwerfern gegen eine Sitzblockade wird bei Temperaturen um den Gefrierpunkt als völlig unverhältnismäßig eingestuft.

Im Hannover Congress Center (HCC) begann währenddessen mit Verzögerungen der Bundesparteitag der AfD. Nora Berneis, Sprecherin von Aufstehen gegen Rassismus: “Dass sich die AfD so sehr über unseren Protest aufregt bestätigt doch nur, dass uns die Rassisten als Bedrohung wahrnehmen. Und das ist auch gut so: dort wo es starke Proteste gegen die Rechten gibt, hat die AfD ihre schlechtesten Wahlergebnisse eingefahren. Unsere bunten Demos, Sitzblockaden, unsere Vielfalt und Solidarität ist das Beste, was wir der AfD entgegen setzen können – und das sehen die auch.”

Die Proteste wurden getragen von Gewerkschaften, Parteien, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Jugendgruppen und linke Gruppen darunter: Antifaschistische Gruppe Hannover, Aufstehen gegen Rassismus, Asta Uni Hannover, AWO Hannover, Bündnis 90/ Die Grünen, DGB und DGB-Jugend, DIDF, DIE LINKE.Hannover, GEW Hannover, IG Metall Hannover, interventionistische Linke, Jusos HannoverNGG Hannover, ver.di Hannover, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN/BdA) und viele mehr.

‚Aufstehen gegen Rassismus‘ ist eine bundesweite Kampagne gegen die AfD. Mit 39 lokalen Gruppen und 6.545 Stammtischkämpfer*innen treten wir der AfD entgegen, wo auch immer sie ihren Rassismus verbreiten will. Mehr Informationen www.aufstehen-gegen-rassismus.de