Wieder rechter Aufmarsch in Rostock!

Für den 22. Februar hat eine rechte Gruppierung einen Aufmarsch durch den Rostocker Stadtteil Groß-Klein angekündigt. Die Themen sind die üblichen: die Angst vor einer vermeintlichen „Islamisierung“, Erhalt einer sogenannten „deutschen Identität“, und das Stoppen angeblicher „Asylbetrüger“.

Von Janin Krude und Marko Neumann

Nachdem die AfD vergangenes Jahr versuchte, die Hanse- und Universitätsstadt Rostock alle paar Wochen mit ihren Aufmärschen zu überziehen, kündigt sich nun ein neue rechte Gruppierung an, die durch die Stadt marschieren will. Die vermeintliche „Initiative für Rostock“ ruft in den Sozialen Netzwerken für den 22. Februar zu einem Aufzug durch den Stadtteil Groß-Klein auf.

Auf der erst vor wenigen Tagen veröffentlichten Facebook Seite heißt es in der Ankündigung unter anderem „Sichere Grenzen retten Leben“ und „Mosseebau und islamische Ausbreitung in Rostock verhindern“. Auf einem entsprechenden Sharepic wird zu einem Treffpunkt um 18 Uhr Zum Laakkanal aufgerufen. Dabei wird u.a. widerrechtlich das Logo der antifaschistischen Band Feine Sahne Fischfilet verwendet.

Obwohl der Bau einer Moschee in Rostock im Hansaviertel in direkter Nähe des Ostseestadions geplant ist, wollen die Nazis am anderen Ende der Stadt durch ein Plattenbauviertel marschieren. Offenbar erhofft man sich hier mehr Zuspruch als im alternativ geprägten Innenstadtbereich. Zuletzt war die AfD mit ihrer Aufmarschreihe hier völlig gescheitert. Immer weniger AfD-Anhänger*innen kamen zu den groß beworbenen Aufzügen, gleichzeitig mobilisierten Rostock Nazifrei und weitere Initiativen oft mehr als ein zehnfaches an Gegendemonstrant*innen.

Die vermeintliche Initiative „Vereint für Rostock“ ist ein Internetableger der rechtsextremen Gruppierung „Vereint für Stralsund“ aus Vorpommern. Bei Aufmärschen durch Stralsund versammelten sich in der Vergangenheit rechtsextreme Szenekader und deren Sympathisant*innen.

Schon 2016 kam es im Rostocker Viertel Groß-Klein zu vermehrten Übergriffen auf Geflüchtete und Migrant*innen. Seitdem engagiert sich die Initiative Groß-Klein für Alle in dem Stadtteil für eine weltoffene Gesellschaft.

Der neuerliche Aufmarsch in Rostock ist ein weiterer Versuch, rassistische und rechtsextreme Einstellungen in der Stadt weiter hoffähig zu machen. Wenige Monate vor den anstehenden Europa- und Kommunalwahlen versuchen Rechtspopulist*innen und Neonazis weiter Stimmung gegen Geflüchtete und Andersdenkende zu machen.

Rostock Nazifrei und weitere Initiativen werden die Gegenproteste organisieren. Achtet auf Ankündigungen und bleibt informiert. Nutzt dazu auch diese Kanäle:

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